HAGEN – Mai 2022. Wenig Gewicht, hohe Belastbarkeit. Diese Erfolgsformel des Fahrzeugbaus – insbesondere in der E-Mobilität – ist eine stetige Herausforderung. Den schwierigen Spagat zwischen Reduktion und Resistenz schafft das Verfestigungsstrahlen. In der Luft- und Raumfahrt ist das Shot-Peening seit langem im Einsatz, in der Automobilbranche steigt die Nachfrage: „Das Thema Leichtbau plus Widerstandsfähigkeit nimmt gerade richtig Fahrt auf“, bestätigt Marco Heinemann von KST Kugel-Strahltechnik.
Hohe Lebensdauer für Zug- und Druckfedern, Kurbelwellen, Zahnräder etc.
Leicht, leichter, am leichtesten. Verfestigungsstrahlen verhindert, dass die Gewichtsreduktion zu Lasten der Lebensdauer geht. Das kontrollierte Shot-Peening verbessert die Dauerschwingfestigkeit von stark belasteten Teilen wie Zug- und Druckfedern, Kurbelwellen oder Zahnrädern deutlich. Es härtet ihre Oberfläche, erhöht ihre dynamische Festigkeit, reduziert das Risiko einer Spannungsriss- und Schwingungsrisskorrosion. Und kompensiert so bei leichten Bauteilen die Materialeinsparung.
Strahlmittel: Stahlguss, Drahtkorn und Glasperlen
Auftraggeber von KST Kugel-Strahltechnik sind vor allem Zulieferer aus der Automotive Branche: Hersteller von Federn, Stanz- und Biegeteilen oder Verbindungselementen. Der Oberflächenspezialist strahlt für sie Werkstücke mit Maßen bis zu 1.000 x 1.500 x 13.000 Millimetern – Schüttgut, Gestellware und Einzelteile. Die Strahlexperten arbeiten mit Schleuderrad und Druckluft, als Strahlmittel setzen sie Stahlguss, arrondiertes Drahtkorn und Glasperlen ein. Kleinteile durchlaufen eine Trommelstrahlanlage, die eine 100-prozentige Chargensicherheit schafft und eine sortenreine Bearbeitung garantiert. „Wir haben in den letzten Jahren in diesem Bereich in unseren Maschinenpark investiert. Das Verfestigungsstrahlen ist ganz klar ein Zukunftsthema“, unterstreicht Heinemann.